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Auszeichnung Top Artikel Ausgezeichneter Artikel Monat Januar 2009
Lage auf dem Stadtplan
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Lohwald ist ein ehemaliger Stadtteil von Offenbach am Main.

Lage

Altes Ortsausgangsschild Stadtteil Lohwald

Der Stadtteil lag im Osten Offenbachs auf Rumpenheimer Gemarkung. Im Norden grenzte Waldheim und im Süden Bieber an. Im Osten fand sich die Nachbargemeinde Mühlheim am Main.

Der Stadtteil Lohwald hatte seinen Namen vom Lohwald, einem Waldstück zwischen Bürgeler, Rumpenheimer und Bieberer Gemarkung. Der Begriff „Lohe“ wird für Eichenrinde verwendet. Diese wurde zum Gerben von Leder benötigt. Hier in der Nähe stand früher eine Lohmühle.

Entstehung

Um 1900 gründet der Frankfurter Unternehmer und Sozialreformer Jakob Latscha die Grundstücksgesellschaft Marioth-GmbH.


Damit will er Wohneigentum für den kleinen Mann fördern, er kauft ein Grundstück im Lohwald, der damals noch Rumpenheim gehörte (Rumpenheim wurde erst 1942 eingemeindet).

Während des ersten Weltkriegs verkauft die Marioth-Gesellschaft das Gelände jedoch wieder, diesmal an die Stadt Offenbach.


Es behält über Jahrzehnte den Namen Marioth. Die Stadt Offenbach errichtet dort einen Friedhof und eine Kleingartenanlage.


→ Anmerkung: Jakob Latscha kaufte auch ein Waldegelände rund um das Forsthaus Buchschlag. Auch hier entwickelt sich das Projekt "Wohneigentum für den kleinen Mann" nicht wie geplant. Aufgrund der gestiegenen Grundstückspreise konnten sich nur "Besserverdienende" ansiedeln. Im sogenannten "Latscha Wald" entstand, im Vergleich zu Offenbach, ein einzigartiges Villenviertel.


Waggonhausen

Lohwald4

Wohnen im Umbruch ...

Lohwald2

Verlassene Straßen

Lohwald

Gebüsch, wo einst Häuser standen

In den 1930er-Jahren entsteht dort eine Siedlung mit alten Eisenbahnwaggons. Deshalb nennen Offenbacher den Stadtteil auch Waggonhausen. das Ordnungsamt bringt dort Menschen unter, die wegen Armut und Arbeitslosigkeit keine andere Unterkunft finden können. Auf dem Gelände entstehen Notwohnungen und Baracken für Familien, die obdachlos geworden sind,Stadtstreicher und sozial schwache Menschen unter und hat mit dieser Politik die "Ghettorisierung" des Stadtteils nicht unwesentlich mit zu verantworten. Ende der 1950er wohnten in der Siedlung knapp 600 Obdachlose in Asylen, die weder Strom- noch Wasseranschluss hatten.

Das Marioth

1963 gibt es 593 Obdachlose in den Asylen der Kirschenallee und in zwei Bunkern. Die Luftschutzbunker gehören dem Bund und dürfen von 1964 an nicht mehr als Unterkunft genutzt werden. Die Menschen wohnen darin ohne Fenster und mit künstlicher Belüftung. Außerdem befanden sich auf dem Gelände von 1967 bis in die 70er-Jahre eine Unterkunft für Stadtstreicher und eine Wohnwagensiedlung. Armut, Vandalismus und Kriminalität prägten den Stadtteil und die Menschen.

Der Lohwald

1969 bis 1970 plant die Stadt, das Marioth-Gelände zu sanieren. Nicht nur baulich soll vieles verbessert werden, das Quartier erhält 1970 auch seinen neuen Namen:Lohwald.

Trotz des neuen Namens verkam der Stadtteil zum Sozialghetto, Armut und Kriminalität gehörten zum tristen Alltag vieler Bewohner in den 1972 fertiggestellten Wohnblocks der Nassauischen Heimstätte. Die Polizei unterhielt dort sogar ein eigenes Revier, aber ansonsten gab es nach wie vor keinerlei Infrastruktur - abgesehen von einem Einkaufskiosk in der Kirschenallee 51.

Am 20. Mai 1999 beschloss die Stadt Offenbach die radikale Maßnahme, diesen durch eine hohe Kriminalitätsrate zum sozialen Brennpunkt gewordenen Stadtteil aufzulösen. In Lohwald lebten im Juni 2002 etwa 1500 Menschen.

Die letzten Familien zogen im Juli 2003 um. Die 11 Wohnblock und 19 Zeilenhäuser wurden abgerissen und die Bewohner auf andere Stadtteile verteilt.

Somit verschwanden auch die Straßennamen Kastanienallee, Kirschenallee und Nesselpfad, Holunderweg, Sanddornpfad von der Straßenkarte Offenbachs.

An den Eichen

Mittlerweile ist die Erschließung mit neuer Straßenführung, des Geländes für den Bau von Einfamilienhäusern durch die stadteigene Erschließungs- und Entwicklungs GmbH (EEG) abgeschlossen. Im Februar 2007 wurden die Abwasserleitungen verlegt und der Straßenbau begann im März des gleichen Jahres. Das Neubaugebiet sollte den Namen “Waldheim-Süd” erhalten und erstreckt sich auf 16,8 Hektar. Mittlerweile wurde aus dem geplanten Stadtteilnamen Waldheim-Süd nunmehr “An den Eichen”. Es entstehen vorwiegend zweigeschossige Einfamilienhäuser in Reihenhausbauweise. Bis zu 1200 Menschen sollen einmal in circa 480 Wohneinheiten ein neues Zuhause finden.[1]

FC Lohwald

1974 wurde die Fußballmannschaft FC Lohwald gegründet.

Ein internationales Spiel fand 1981 statt: „FC Lohwald“ gegen „Mauve Weiss Raemerech“ (Luxemburg). Die Partie, die durch das Sport- und Badeamt der Stadt Offenbach vermittelt wurde, endete mit 4:0 für den FC Lohwald. [2]

Persönlichkeiten

Lange gelebt haben im Stadtteil Lohwald

Jimmy Hartwig engagiert sich heute für die Fußballnachwuchsförderung durch die aktive Organisation von Fußballschulen und -camps.

Mark Medlock ist heute ein erfolgreicher Sänger.

Quellen


Literatur

Buch Marioth

Obdachlos in Marioth
Autor:Rudolph Bauer
Verlag: Beltz (1980)
ISBN 3407511477

Tonträger

Info:(Begleittext auf der Rückseite der Single: "Diese Single entstand nach einer Idee Von Alfred Maul, der unter seiner musikalischen Mitwirkung die Sache zum Klingen brachte. Der FC Lohwald, der diese Platte selbst besungen hat, ist eine Hobbymanschaft. Das Team spielt aus Freude zum Zum Fußball, die sie hier auf ihrer ersten Schallplatte zum Ausdruck bringt.")
FC Lohwald Platte

Lohwald über alles
Ein Whiskey beim Sack
Komponist: Maul/Hofmann
Label: WPL LB 21527
Format(e): 7"

Weblinks

Commons-logo Commons: Offenbach-Lohwald – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Offenbacher Stadtteile
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